Wüste Kirche Domherrenhagen
Der einschiffige, massive Hallenbau im rein romanischen Stil aus Feldsteinen und nur in Tür- und Fensterlaibungen mit Ziegelmauerwerk stammt aus der ersten deutschen Siedlungsphase um 1200. Der besondere kulturhistorische Wert liegt darin begründet, dass es sich um einen unveränderten Kirchenbau handelt, der sehr früh wüst gefallen ist und daher nicht durch spätere Umbauten verändert wurde. 1458 heißt es urkundlich von einem Reisenden, dass er in das damalige Dorf Domherrenhagen gekommen und alles verlassen vorgefunden habe. Kein Mensch war mehr am Leben.
In Visitationsprotokollen von 1534 und 1541/42 wird die Kirche in Domherrenhagen nicht mehr erwähnt. Die Ländereien von Domherrenhagen wurden von Ulrich von Maltzan vom Domkapitel Güstrow erworben, der dann 1562 das Schloß Ulrichshusen erbaute.
Dank der Bemühungen des Förderkreises konnten Mittel aus dem Dorferneuerungsprogramm eingeworben werden, die zusammen mit Eigenmitteln und einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Arbeitsamtes Neubrandenburg die Sicherung der Ruine möglich machten. 12 junge Maurergesellen haben dadurch Arbeit in der Renovierungsphase gefunden.
Am Ostersonntag 2004 konnte die Gemeinde in der Wüsten Kirche bei Sonnenaufgang den ersten Gottesdienst in der beräumten und gesicherten Kirchruine feiern. Andachten, Gottesdienste und Konzerte füllen den sakralen Raum in den alten Mauern wieder mit Leben. Darüber hinaus ist die Wüste Kirche Wanderern ein Ort der Besinnung und würde manches aus den vergangenen 800 Jahren erzählen können.
Die Wüste Kirche Domherrenhagen ist als Bodendenkmal eingetragen. |